Metallbaukasten |
Home |
||||||||||||||||||||||
2013 wurde kein neues Modell gebaut, sondern spezielles Zubehör für den
Duell-Truck
Dies ist in erster Linie natürlich ein roter PKW, der im Film Duell vom "Killer-Truck" bis aufs Messer gejagt wird. Außerdem wurde ein "Sound-System" in das Modell eingebaut mit den Original-Motor-Geräuschen aus dem Film. Letztendlich wurde das Führerhaus der Zugmaschine noch mit dem charakteristischen Ventilator nachgerüstet, der in den letzten Szenen des Films nach dem Sturz in die Schlucht zu sehen ist. Diese Teile sollen nachfolgend detaillierter beschrieben werden. Roter PKW Im Film Duell verfolgt der "Killer-Truck" einen roten 1970er Plymouth Valiant Custom. Ein solches Fahrzeug konnte leider nicht in der passenden Größe beschafft werden, aber aus den 1980er Jahren existierte noch ein roter Ford Escort - nicht unbedingt stilecht, aber im Großraum Köln muss das erlaubt sein ... Der Escort wurde Anfang der 1980er Jahren als defekter Rückläufer günstig erworben und repariert - es ist also inzwischen ein echter Oldtimer. Das Modell hatte damals schon eine proportionale Fernsteuerung, diese war aber - wie seinerzeit üblich - vollkommen diskret aufgebaut. Entsprechend störanfällig war das Modell auch: Die Pertinax-Leiterplatte (sog. "Kuhmist-Platine") enthielt eine Fülle von Bauteilen und immer wieder mussten schlechte Lötstellen nachgelötet und abgebrochene Drähte angelötet werden. Auch das aus Einzelteilen aufgebaute "Lenkservo" wurde mehrfach zerlegt und repariert. Insgesamt war die Reparaturdauer sicher viel länger, als die Betriebsdauer des Modells. Irgendwann gab es dann zu allem Überfluss noch einen "schweren Unfall": Bei einer Probefahrt auf dem glatten Flur-Boden kam das Modell nicht rechtzeitig zum Stillstand und stürzte in den Keller hinab. Der Schaden war groß und spätestens jetzt war das Teil reif für die Mülltonne - wenn da nicht der Bastler-Ehrgeiz wär ... Das Modell wurde also noch aufbewahrt und verschwand für viele Jahre in einer Bastelkiste. Nach dem Bau des Duell-Truck-Modells und mangels eines passenden Plymouth Valiant kam für den Escort die große Chance, vorher waren aber einige Reparaturen zu tätigen. Zunächst wurden die verbogene Antriebsachse gerichtet und gebrochene bzw. abgebrochene Kunststoffteile durch "Prothesen" aus Metall ersetzt.
Als Stromquelle wurde ein 7-zelliger NiCd-Akku-Pack hergestellt (8,4V/1100mAh), der exakt in das ursprüngliche Batteriefach passt und dem Modell die passende Geschwindigkeit verleiht. Nach dieser Überarbeitung präsentiert sich der Escort jetzt als zuverlässiges Modell.
Sound-System Im Film sind naturgemäß viele Motorgeräusche des "Killer-Trucks" zu hören. Es war daher naheliegend, diese Geräusche in ein programmierbares Sound-Modul zu laden und das Duell-Truck-Modell mit einem "Sound-System" auszustatten.
Wird das Modul in einem Truck-Modell verwendet, dann sind zur Ansteuerung 2 Fernsteuer-Kanäle erforderlich. Mit einem Kanal werden z. B. Start-, Stopp- und Drehzahl-Geräusche abgerufen und mit dem zweiten Kanal zahlreiche weitere Geräusche wie Hupen, Bremsen lösen, Türen zuschlagen usw. In Abhängigkeit der Position und der Betätigungsrichtung des Steuerknüppels für die Fahrgeschwindigkeit können zusätzliche Geräusche wie z. B. Schaltvorgänge eingefügt werden. Für den Einsatz auf einer Modelleisenbahn-Anlage sind den einzelnen Geräuschen geschaltete Ausgänge zugeordnet; das heißt, in Abhängigkeit des abgerufenen Geräusches kann simultan eine Motorfunktion ein- und ausgeschaltet werden. Das Sound-Modul arbeitet somit gleichermaßen als Multiswitch-Decoder. Hat man die etwas gewöhnungsbedürftige Programmierung erstmal durchschaut, dann ist man mit diesem Modul für die allermeisten Modellbau-Anwendungen bestens bedient. Sehr zeitaufwändig war die Aufbereitung der einzelnen Sound-Files. Hierzu wurden zunächst alle brauchbaren Truck-Geräusche aus dem Film extrahiert und analysiert. Bei den speziellen Geräuschen wie Starten, Stoppen, Bremsen lösen und Hupen war es kein Problem, hieraus einzelne Files zu erstellen. Viel schwieriger war es dagegen bei den drehzahlabhängigen Fahr-Geräuschen: Das Sound-Modul benötigt für unterschiedliche Drehzahlen jeweils eine separate Datei; je mehr Dateien geladen sind, desto unauffälliger sind die Übergänge beim Beschleunigen und Abbremsen des Modells. Leider sind dem Original-Sound nur sehr wenige brauchbare Drehzahl-Files zu entnehmen - und diese sind noch nicht einmal alle von einem Peterbilt 281, sondern teilweise nachträglich dem Film unterlegt worden. Letztendlich konnten neben dem Leerlauf-Geräusch nur 5 unterschiedliche Drehzahlen extrahiert werden, mit denen nach umfangreicher Audio-Bearbeitung ein halbwegs zufriedenstellendes Ergebnis erzielt wird.
Da in der Zugmaschine des Modells kein Platz mehr für das Sound-Modul und die Lautsprecher vorhanden ist, kam von Anfang an nur der Einbau in den Tank-Auflieger in Frage. Da außerdem das Sound-Modul mit 2 Kanälen anzusteuern ist und sich der Fernsteuer-Empfänger in der Zugmaschine befindet, wäre eine relativ lange Verbindung zwischen Empfänger und Tank-Auflieger erforderlich; ebenso für die Stromversorgung aus dem Fahr-Akku. Um das zu vermeiden, wurde ein vollkommen eigenständiger Betrieb des Sound-Systems vorgesehen, das heißt, das Sound-System hat einen eigenen Fernsteuer-Empfänger sowie eine eigene Stromversorgung. Als Empfänger wird ein 4-Kanal-FM-Mikroempfänger verwendet, und zur Stromversorgung dienen zwei 5-zellige NiCd-Akku-Packs in Reihenschaltung (12-14V/1800mAh). Die elektronischen Komponenten wurden mit Sicherung und einigen anderen Teilen auf einer Lochrasterplatte befestigt und diese in den vorderen Bereich des Aufliegers eingebaut, ebenso die PC-Lautsprecher-Boxen. Neben dem Ein-/Ausschalter und einer zugehörigen LED gibt es einen Umschalter für zwei unterschiedliche Lautstärken ("Indoor"- und "Outdoor"-Lautstärke). Die beiden Akku-Packs finden Platz in den Seitenkästen des Aufliegers.
Ventilator Der Ventilator ist hauptsächlich in den letzten Szenen zu sehen, nachdem der "Killer-Truck" in die Schlucht gestürzt ist. Die Größe des Ventilators kann nur geschätzt werden; nimmt man einen Durchmesser von etwa 20cm an, dann hätte der Modell-Ventilator bei einem Maßstab von 1:10 einen Durchmesser von etwa 20mm. Bei der Suche nach einem passenden Mikro-Motor mit Propeller fanden sich in der Bastelkiste die Reste eines Mikro-Helis Picco Z. Nachdem für den Heli keine Akkus mehr zu beschaffen waren wurde er zerlegt und die Einzelteile aufbewahrt. Leider waren die Abmessungen des Heckrotors etwas zu groß, er wurde deshalb zunächst von 30mm Durchmesser auf 18mm verkleinert. Danach wurde eine Halterung für den Käfig gebaut und auf den Motor geklebt. Anschließend wurde aus 0,5mm verzinntem Kupferdraht ein Käfig zusammengelötet und am Motor befestigt. Die sehr filigranen Zuleitungen wurden aus Gründen der Haltbarkeit durch etwas stärkere Litzen ersetzt und diese mit Schrumpfschlauch überzogen.
Im eingebauten Zustand wirkt der Ventilator immer noch recht groß. Der Motor ist mit einem Durchmesser von 4mm zwar nicht dicker, als eine Märklin-Welle, sein Gehäuse ist aber (ohne Welle) ca. 12mm lang; eine kürzere Bauform wäre hier vorteilhafter. Der Betrieb des Ventilators beginnt mit dem Einschalten des Modells. Bei einer minimalen Spannung von 0,5V, die über einen Vorwiderstand erzeugt wird, beträgt die Stromaufnahme etwa 20mA.
|