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Mikromodelle |
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Unser erstes Mikromodell ist ein ferngesteuerter 1½-Deck-Bus (auch
Anderthalbdecker oder Eineinhalbdecker genannt). Mit dieser Eigenschaft als Omnibus
ist das Volumen im Zweifelsfall groß genug, um alle erforderlichen Komponenten auf jeden Fall
darin unterbringen zu können. Und da man mit dem Modell z. B. auch auf dem Dach unseres
Metallbaukasten-Anderthalbdeckers
herumfahren kann, dient es gleichermaßen als nettes "Accessoire" bei Ausstellungen.
Grundlage ist ein Anderthalbdecker auf der Basis eines Mercedes-Benz O 317 der Firma Brekina, der im Internet preisgünstig beschafft werden konnte. Er besteht nur aus wenigen Teilen und lässt sich mit ein paar Handgriffen zerstörungsfrei zerlegen.
Um die Erfolgsaussichten zu erhöhen, wurde eine komplette Vorderachse des Faller-Car-Systems eingebaut. Sie ist pendelnd aufgehängt und einfach montierbar. Die Vorderachse sowie alle anderen Räder wurden bei 1zu87modellbau beschafft, ebenso die elektronischen Komponenten und der Lithium-Polymer-Akku. Um andererseits den finanziellen Aufwand zu begrenzen, wurde auf einen fertigen Antrieb verzichtet und stattdessen ein Mini-Servo ES-05 JR von Conrad Electronic umfunktioniert. Es beinhaltet einen Motor mit 6mm Durchmesser, mehrere Zahnräder und eine Elektronik, die nach geringer Modifikation als Fahrtregler verwendbar ist (siehe auch Servo-Elektronik als Fahrtregler) - und das alles für 4,95 EUR. Selbst das Servo-Gehäuse kommt zum Einsatz, da die für eine zweckmäßige Untersetzung erforderlichen Zahnräder bereits im richtigen Abstand montiert sind. Es musste allerdings signifikant bearbeitet werden, um daraus einen brauchbaren Antriebsblock herzustellen. Die zweite Lagerplatte für die Antriebswelle besteht aus einem Stück Lochraster-Leiterplatte. Dieses Material ist gut zu bearbeiten und hat den Vorteil, dass alle erforderlichen Bohrungen im nahezu exakten Abstand vorhanden sind; bei Bedarf kann auch ein Kugellager in die Platte geklebt werden. Etwas nachteilig ist der geringe Abstand zwischen dem Antriebszahnrad und dem Boden. Da das Modell jedoch kein Geländefahrzeug sein soll, kann man aber vermutlich damit leben. Nach der Beschaffung aller Komponenten wurde das Fahrgestell angefertigt, wobei der schräg montierte Antriebsblock am höchsten ist. Damit er möglichst wenig in den Fahrgastraum hineinragt, wurde die Innenausstattung gegenüber des Originals um 2mm angehoben, was die Optik jedoch in keiner Weise beeinträchtigt. Alle anderen Teile bleiben unterhalb des Fahrgastraumes und sind somit gut verdeckt. Zu beachten waren auch die Nachlaufräder: Damit die Antriebsräder nicht schon bei der kleinsten Bodenunebenheit in der Luft hängen, wird die Achse der Nachlaufräder in Langlöchern geführt und ermöglicht einen Höhenausgleich von etwa +/- 1mm. Als Verbindungstechnik wurde Schrauben, Weichlöten und Kleben mit 2- Komponenten-Kleber angewendet. Schraubverbindungen haben den Vorteil, dass die Achsabstände ohne großen Aufwand einstellbar sind. Die provisorische Fixierung einzelner Teile erfolgte mit Sekunden-Kleber.
Zur Befestigung der Karosserie wurde vorne eine starre Haltenase und hinten eine federnde Rastnase an den Rahmen gelötet. Somit kann die Karosserie ohne Werkzeug einfach vom Rahmen getrennt werden, für einen Akku-Wechsel ist das jedoch nicht erforderlich.
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