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Ende 2010 entstand unser drittes Mikromodell im Maßstab 1:87, ein
Doppeldeckbus Büssing D2U mit offener Heckplattform (D für Doppeldeckbus,
2 für zwei Achsen und U für Unterflurmotor). Busse mit offenem Heck wurden bis etwa 1963 gebaut, infolge damit verbundener Unfälle erhielten die Busse ab etwa 1963 dann auch hinten eine Falt-Tür. Der besondere Reiz des Modells sind die relativ kurze Bauform sowie das offene Heck, welches natürlich nicht verändert werden sollte. Für eine möglichst unauffällige Umrüstung zu einem ferngesteuerten Modell bleibt dadurch sehr wenig Volumen. Da ein 150mAh-Akku nicht unauffällig an einer leicht zugänglichen Stelle untergebracht werden konnte, war zunächst eine feste Montage unter dem Dach und der Einbau einer Ladebuchse angedacht. Letztendlich wurde aber eine ganz andere Lösung gewählt: Als Ersatz-Akku für einen Mikro-Helikopter Picco Z existierte noch eine 70mAh-Zelle, die sich für den Einsatz im Picco Z als ungeeignet herausgestellt hatte. Vermutlich ist diese Akku-Bauform für einen Mikro-Heli nicht ausreichend hochstromfähig. Für ein fahrendes Mikro-Modell ist der Akku aber brauchbar. Er wurde deshalb mit einem speziellen Stecker ausgestattet und kann jetzt einfach im vorderen Bereich der Bodenplatte in eine passende Buchse gesteckt werden. Diese einfache Lösung mit dem kleinen Akku hat leider einen gravierenden Nachteil: Die Betriebsdauer des Modells beträgt damit nur wenige Minuten, für ein paar kurze "Spazierfahrten" z. B. auf einer H0-Anlage reicht es aber aus. Die untenstehenden Bilder zeigen den ferngesteuerten Büssing D2U. Durch die vorhandene Verglasung sind die meisten Veränderungen im Unterdeck praktisch nicht sichtbar; auch die Fahrer-Figur sitzt an ihrem ursprünglichen Platz. Lediglich der Antriebsblock ragt etwas zwischen den Sitzbank-Reihen heraus und fällt bei genauerem Hinsehen auf. Treppe und Haltestange der offenen Heckplattform sind am Oberdeck befestigt, sodass der gesamte Aufbau einfach von der Bodenplatte getrennt werden kann.
Bei der Inbetriebnahme des Modells zeigte sich während der Betätigung der Lenkung eine Beeinflussung des Antriebsmotors, was zunächst auf einen nicht entstörten Motor im Lenkservo hindeutete. Bei den anderen Modellen ist eine solche Störung nie aufgetreten, aber diese Modelle haben auch ein anderes Lenkservo. Es half nichts; das Lenkservo wurde nochmal demontiert und zerlegt - und in der Tat war keine Entstörung erkennbar. Unmittelbar am Motor wurde deshalb zwischen jede Zuleitung und das Motorgehäuse je ein 100nF-SMD-Keramik-Kondensator gelötet. Bei einem voll geladenen Akku war die Beeinflussung danach augenscheinlich etwas geringer, mit absinkender Spannung trat sie jedoch wieder auf. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Stromimpulse bei Betätigung der Lenkung Spannungseinbrüche verursachten, welche mit zunehmender Entladung des Akkus zur Beeinflussung des Empfängers und/oder Fahrtreglers führten. In die Zuleitung zum Lenkservo wurde deshalb ein 10Ω-Widerstand eingefügt, welches das Problem wirkungsvoll beseitigte. Aufgrund der geringen Bodenfreiheit des Antriebszahnrades besteht die Gefahr, dass Schmutz in den Antrieb gezogen wird und ihn irgendwann blockiert; bei den anderen beiden Modellen ist das bereits passiert. Um das zu vermeiden reicht es aus, den unteren Bereich des Antriebsblocks und das Antriebszahnrad z. B. mit einem kleinen Stück Klebeband zu umkleben. Wenn das Modell an dieser Stelle aufsetzen sollte, dann rutscht es außerdem besser über ein Hindernis. Durch die aufwändige Bearbeitung der Bodenplatte, die Nachrüstung des Akkus mit einem Steckverbinder und die Entstörung des Lenkservos war die Herstellung dieses Modells insgesamt sehr arbeitsintensiv. Abschließend noch ein Video des Doppeldeckbus Büssing D2U im Maßstab 1:87 (30s / 19MB). |