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Bei motorbetriebenen Modellen besteht manchmal der Wunsch, eine Drehzahl zu messen. Zu diesem Zweck
gibt es zahlreiche mehr oder weniger komplizierte Verfahren, deren Aufzählung und Erläuterung
den Rahmen dieses kleinen Beitrags sprengen würde. An dieser Stelle wird eine einfache optische Methode zur Drehzahlmessung vorgestellt, die für einen weiten Bereich zwischen niedrigen und sehr hohen Drehzahlen geeignet ist. Sie richtet sich in erster Linie an Hobby- und Profi-Elektroniker mit Zugriff auf ein geeignetes Multimeter mit der Möglichkeit zur Frequenzmessung oder einen Frequenzzähler oder ein Oszilloskop. Der Prüfling - in diesem Fall ein Elektromotor mit unbekannter Drehzahl - wird zunächst ausreichend stabil an einem Träger befestigt und die Motorwelle mit einem 8-Loch-Lochscheibenrad versehen. Hinter dem Lochscheibenrad ist eine Fotodiode montiert, die sich auf der Höhe der Löcher befinden sollte, diese Einstellung ist aber nicht sehr kritisch. Die Fotodiode wird mit einem einem Multimeter mit der Möglichkeit zur Frequenzmessung oder einem Frequenzzähler oder einem Oszilloskop verbunden, um den Stromkreis zu schließen. Da diese Geräte sowohl positive als auch negative Spannungen verarbeiten können, spielt die Polarität keine Rolle.
Problematisch ist u. U. die Messung sehr niedriger Frequenzen, weil sie von einfachen Geräten nicht mehr aufgelöst werden. Für das hier verwendete Multimeter UNI-T UT139B z. B. ist eine minimal messbare Frequenz von 10Hz spezifiziert, was einer Drehzahl von 600 1/min entspricht. Das ist ein relativ hoher Wert, aber auch niedrigere Frequenzen bzw. Drehzahlen können mit diesem Aufbau gemessen werden. Wenn 2 oder 4 oder alle 8 Bohrungen des Lochscheibenrades offen bleiben, dann wird die Frequenz verdoppelt, vervierfacht oder verachtfacht. In diesem Fall ist die angezeigte oder errechnete Frequenz durch die Anzahl der offenen Löcher zu dividieren, um die tatsächliche Frequenz bzw. Drehzahl zu erhalten. Abschließend noch ein paar praktische Hinweise: Für diesen Aufbau wurde eine ältere Infrarot-Fotodiode BPW24 verwendet, weil sie aus der Zeit meiner beruflichen Tätigkeit in der optischen Nachrichtentechnik noch vorhanden war. Diese Fotodiode ist zwar auch heute noch erhältlich, aber sie entspricht nicht mehr dem Stand der Technik. Aktuell sind z. B. die Fotodioden BPW34 oder SFH203, welche gemäß der Datenblätter mindestens ebenso so gut geeignet sind. Preiswert erhältlich sind sie z. B. bei Reichelt, Conrad oder Pollin. Der aus Fotodiode und Messgerät bestehende Stromkreis ist sehr hochohmig und entsprechend anfällig für äußere Störungen. Die Verbindungsleitung zwischen Fotodiode und Messgerät sollte deshalb nicht unnötig lang sein und aus einer Zwillingsleitung oder zumindest aus verdrillten Einzelleitern bestehen. Andernfalls könnte das allgegenwärtige 50Hz-Netzbrummen störende Interferenzen erzeugen und das Messergebnis verfälschen. |