Metallbaukasten
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Jeder, der gelegentlich mit Schraubendrehern und Pinzetten arbeitet, kennt die leidigen Probleme: Wie kann ich einen Schraubendreher magnetisieren, damit die Schraube bei der Montage nicht immer herunterfällt? Wie kann ich eine Pinzette entmagnetisieren, damit das mühsam platzierte Bauteil nicht mehr daran hängen bleibt? Die Magnetisierung eines Schraubendrehers - bzw. präziser ausgedrückt der Klinge eines Schraubendrehers - ist keine allzu große Aktion. Dazu braucht man lediglich einen geeigneten Dauermagneten, der sich u. U. sogar in der gut sortierten Bastelkiste findet. Oft genug magnetisiert sich ein Dreher im Laufe der Zeit auch ohne eigenes Zutun. Viel spannender ist dagegen die Beantwortung der Frage, wie man eine Magnetisierung wieder los wird. Braucht man dafür tatsächlich ein "abklingendes magnetisches Wechselfeld"? Oder tun es auch die preiswert erhältlichen Magnetisierer/Entmagnetisierer speziell für Schraubendreher? Wie bzw. kann man mit einem Dauermagneten überhaupt entmagnetisieren? Oder tut es vielleicht sogar ein Schranktür-Magnet aus der Bastelkiste? Fragen über Fragen, von denen ich an dieser Stelle nur die Letzte beantworten möchte. Anlass für diesen kleinen Beitrag war die unkomplizierte Magnetisierung und Entmagnetisierung eines Schraubendrehers mit einem Gerät namens WERA STAR: Video zum WERA STAR Magnetisierer/Entmagnetisierer (20 sek.) Allerdings enthält dieses offensichtliche Werbevideo einen Schnitt - mit einer gesunden Portion Misstrauen könnte man auf die Idee kommen, dass dieses Video auf Neu-Deutsch evtl. auch ein "Fake" sein könnte. Das wollte ich wissen und habe in die Bastelkiste gegriffen, um meinen eigenen Magnetisierer/Entmagnetisierer zu bauen - und war überrascht, wie einfach das tatsächlich ist: Magnetisierung und Entmagnetisierung eines Schraubendrehers mit einem Schranktür-Magneten (2:38 min.) Wenn die Magnetisierung und Entmagnetisierung eines Schraubendrehers so einfach ist, dann stellt sich die Frage, ob das auch bei einer Pinzette funktioniert - und das zeige ich in folgenden Video: Magnetisierung und Entmagnetisierung einer Pinzette mit einem Schranktür-Magneten (2:48 min.) Der Vollständigkeit halber ist zu ergänzen, dass diese Methode der Entmagnetisierung nicht immer so zuverlässig funktioniert, wie es in den Videos suggeriert wird - das dürfte bei den einfachen käuflichen Geräten aber auch nicht viel anders sein. Hier muss man ggfs. etwas experimentieren. Der Erfolg hängt wesentlich vom Material und bei Pinzetten auch von der Bauform ab. Z. B. ist es mir nicht gelungen, mit dem Schranktür-Magneten Chrom-Vanadium-legierte Schraubendreher zu entmagnetisieren, wohl aber mit einem abklingenden Wechselfeld. Für hartnäckige Fälle ist es also nicht verkehrt, eine geeignete Entmagnetisierungsdrossel oder auch eine MÄRKLIN-Spule mit Eisenkern und einen passenden Trafo in der Schublade zu haben. Ungeachtet dessen sollte man ein hochwertiges Werkzeug ohnehin nicht leichtfertig magnetisieren, sondern zum Experimentieren ein Teil verwenden, welches man selbst auch wieder entmagnetisieren kann. Abschließend noch ein kleines Experiment mit dem man zeigen kann, dass die Längsbewegung der Klinge in einem Magnetfeld beim Entmagnetisieren nicht zwingend erforderlich ist - eine Entmagnetisierung unter bestimmten Umständen also auch statisch funktioniert: Statische Entmagnetisierung mit einem Schranktür-Magneten (4:44 min.) |