Metallbaukasten

 
Nostalgischer Lastwagen

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  Das erste Modell nach dem "Dornröschenschlaf" wurde 1996 gebaut.

Es war ein Nostalgischer Lastwagen im Maßstab ca. 1:10 - ein robustes, schweres Modell mit aufklappbarer Haube, zu öffnenden Türen und weiteren Besonderheiten. Zudem wurde in das Modell ein Antrieb und eine Fernsteuerung mit allen Fahr- und Lenkfunktionen eingebaut.

Zu dieser Zeit hatte ich nur einen kleinen Teilebestand und deshalb wurde alles verbaut, was an Metallbaukastenteilen verfügbar war. Im Wesentlichen waren das die MÄRKLIN-Teile aus den 1960er Jahren, es kamen aber auch MEKANIK-Teile sowie Räder aus dem allgemeinen Modellbau zum Einsatz.


Nostalgischer Lastwagen
Nostalgischer Lastwagen
 
LKW mit geöffneten Türen
LKW mit geöffneten Türen

Der Maßstab eines Modells wird in der Regel von den verfügbaren Rädern vorgegeben.
Die größten MÄRKLIN-Räder haben einen Durchmesser von ca. 85mm, welche einen Maßstab von nur etwa 1:14 zuließen. Außerdem wurde befürchtet, dass sich die eingepresste Nabe von Schnurlaufrollen oder Lochscheibenrädern bei Übertragung der recht großen Drehmomente lösen könnte, und ein ausgesprochenes LKW-Profil haben diese Räder auch nicht.
Räder aus dem Minitruck-Modellbau sind dagegen meist sehr detailliert, aber entsprechend teuer.

Letztendlich wurden preisgünstige Räder mit einem Durchmesser von 100mm aus dem Minicar-Modellbau verwendet.
Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie nicht besonders gut aussehen und irgendwie adaptiert werden müssen. Wenn man hierfür keine Lochscheibenräder riskieren möchte, dann verwendet man am besten selbstgemachte Flansche oder Ähnliches.

Die Räder-Situation hatte sich zwischenzeitlich verbessert.
Unter der Marke METALLUS wurden LKW-Reifen mit einem Durchmesser von 111mm angeboten, die in Verbindung mit jeweils zwei entsprechend großen Schnurlaufrollen als Felge zu verwenden waren. Mit diesen Rädern lässt sich auch eine gutaussehende Zwillingsbereifung realisieren, wodurch die Optik eines LKW-Modelles erheblich verbessert wird.
Ein weiterer Vorteil ist, dass z. B. bei einer zwillingsbereiften Antriebsachse die Kraftübertragung über 4 bzw. bei eingebautem Differential über 8 Schnurlaufrollen erfolgen kann; ein Lösen der Naben ist damit eigentlich nicht mehr zu befürchten.

Leider wurde die Produktion von METALLUS-Teilen inzwischen eingestellt und auch die Reifen sind dort seit Jahren nicht mehr zu haben.
Wenn man keine andere Lieferquelle findet, dann kann man die Reifen bei der Firma F. W. Breidenbach bzw. heute DE BEER BREIDENBACH herstellen lassen. Im Jahr 2015 betrug die Mindestmenge (ein Fertigungslos) 80 Stück und diese haben ihren Preis - man sollte also genug andere Abnehmer finden. Für 2 Fertigungslose (160 Reifen) war im Jahr 2015 ein Preis von knapp 900 Euro fällig.

Das Modell hatte noch keine gefederten Achsen, die Räder waren aber so aufgehängt, dass sie Bodenunebenheiten von 10-15mm ausgleichen konnten, ohne dass ein Rad in der Luft hing.
Die Vorderräder waren dabei einzeln beweglich, während die Hinterräder an einer durchgehenden Achse befestigt waren, in deren Mitte sich der Antrieb befand.
Die komplette Hinterachse einschließlich des Antriebs war auf beiden Seiten beweglich befestigt.

Die Lenkung wurde als Ackermann-Lenkung gestaltet, die sowohl mittels Lenkrad als auch vom Lenkservo betätigt werden konnte.
Details zur Ackermann-Lenkung siehe auch Lenkung von Fahrzeugen unter "Sonstige Projekte".


Frontseite des LKW
Frontseite des LKW
 
Der MEKANIK-Motor als Antrieb
Der MEKANIK-Motor als Antrieb

Als Antrieb wurde ein MEKANIK-Motor aus den 60er Jahren verwendet. Dies ist zwar ein 20V-Motor, bei Betrieb mit einem 7-zelligen Modellbau-Akku (8,4V) und einer entsprechenden Untersetzung war er aber noch kräftig genug, den LKW anzutreiben.
Der Motor lag lose auf einem Verbindungbügel, um den Bewegungen der Hinterachse folgen zu können; bei Rückwärtsfahrt wurde das Gegendrehmoment von der Ladefläche abgefangen.
Vorteilhaft war die recht schmale Bauweise des Motors, nachteilig dagegen, dass kein Differential untergebracht werden konnte. Somit konnte das Modell nur mit einem angetriebenen Rad ausgestattet werden.

Dieses Modell existiert nicht mehr.

Daten des Nostalgischen Lastwagens

Länge:66cm
Breite:23cm
Höhe (ohne Antenne):29cm
Gewicht (fahrbereit mit Akku):ca. 5,5kg
Anzahl der Bauteile:ca. 1320, davon
385 Konstruktionsteile
100 Unterlegscheiben
410 Schrauben
427 Muttern

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