Einleitung
Metallbaukästen zählten im 20. Jahrhundert über viele Jahre hinweg zum
beliebtesten Spielzeug für Jungen.
Nachdem Anfang der 30er Jahre der Höhepunkt des Bauens mit dem gelochten Material erreicht
war und viele führende Hersteller bereits auf eine langjährige Tradition
zurückblicken konnten, wurde 1948 von der Firma Dörken & Mankel in Ennepetal
ein neues System im 13mm-Raster mit der Bezeichnung MECANIC in den Handel gebracht.
Angesichts der bereits schwindenden Beliebtheit von Metallbaukästen kann dieser Zeitpunkt
im Nachhinein als ungünstig bezeichnet werden, und das beginnende
"Kunststoff-Zeitalter" in der Spielzeug-Industrie war auch bei einigen Elementen von
MECANIC schon erkennbar.
Wenige Jahre nach der Einführung wurde der Name MECANIC in MEKANIK
geändert. Der tatsächliche Grund dafür konnte bislang nicht sicher ermittelt
werden, vermutlich war es aber die Namensähnlichkeit zu MECCANO und ein sich daraus
anbahnender Rechtsstreit.
Die Elemente des Baukastens orientierten sich stark an vorhandenen Systemen, die Teilevielfalt
war jedoch geringer.
Dafür gab es andererseits Bauteile, die sich deutlich vom Sortiment der Konkurrenten
unterschieden wie z. B. das Kunststoff-Zahnradpaar, welches in gelber und grüner Farbe
gefertigt wurde, oder das Spurkranzrad aus rotem bis rotbraunem Bakelit.
Dem Inhalt der Bauanleitungen nach zu urteilen waren Modelle realisierbar, die keinen Vergleich
mit denen der Konkurrenz scheuen mussten. Wenn auch die kleinere Teilevielfalt - insbesondere
bei größeren und komplexeren Modellen - mit Nachteilen verbunden war, so erfreuten
sich die MEKANIK-Kästen großer Beliebtheit, und dies zeigte sich nicht zuletzt
durch die über Jahre hinweg ausgetragenen MEKANIK-Modellbau-Wettbewerbe.
Auf Dauer konnte das System der Konkurrenz jedoch nicht standhalten, und im Jahre 1958 wurde nach
Literatur-Angaben die Produktion eingestellt - zumindest von der Firma Dörken & Mankel.
Ob diese Angabe stimmt, ist allerdings nicht sicher, denn es gibt Hinweise, die eher auf einen
späteren Zeitpunkt hindeuten.
Interessanterweise wurde das Metallbaukasten-System danach von der Firma Adrian & Rode
in Velbert aufgegriffen und noch mehrere Jahre produziert. Welche ausschlaggebende Verbindung
zwischen den beiden Firmen bestand, konnte ebenfalls bisher nicht geklärt werden.
1967 kam dann aber das endgültige Aus für MEKANIK:
Adrian & Rode musste Konkurs anmelden, wurde geschlossen und die Firmengebäude wenig
später abgerissen.