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In der Steuerstufe wird das bis hierhin noch analoge Signal in einen zur Netzspannung
synchronen Rechteckimpuls für die Phasenanschnittsteuerung umgewandelt.
Zunächst erfolgt eine Gleichrichtung mit Verstärkung. Da das als invertierender Verstärker beschaltete IC1-2 nur positiv gegen Masse versorgt wird, kann es nur negative Signale verarbeiten und entsprechend verstärkt als positive Spannung ausgeben - der negative Anteil wird einfach abgeschnitten. Hierbei ist zu beachten, dass ein Operationsverstärker verwendet wird, der allein mit positiver Versorgungsspannung auskommt und eingangs- und ausgangsseitig Null Volt verarbeiten bzw. liefern kann. Geeignet ist z. B. der LM358, der diese Bedingungen aufgrund seines PNP-Eingangs erfüllt. Der Ausgang von IC1-2 (Pin 1) speist einen Spitzenwertdetektor, dessen Kondensator C1-2 aus dem positiv-gleichgerichteten Musiksignal eine relativ glatte Gleichspannung von max. ca. 10V erzeugt. 10V entspricht der natürlichen Begrenzung, die sich aus der Versorgungsspannung +12V abzüglich ca. 2V Spannungsabfall am Operationsverstärker ergibt. Zur Vermeidung ungewollter Zündungen im Bereich des Nulldurchgangs der Sinuskurve wird der Opto-TRIAC um den Nullpunkt herum kurzzeitig stromlos geschaltet. Dazu dient ein Sperr-Impuls, der die Kathode des Opto-TRIACs für ca. 0,5ms auf +12V Versorgungsspannung legt. Diode D4-2 begrenzt seine Sperrspannung währenddessen auf ca. 0,7V, falls der Ausgang des Komparators (Pin 7) auf Null Volt liegt. Der Sperr-Impuls ist nicht zwingend erforderlich, allerdings blitzen ohne diesen Impuls beim Einschalten des Gerätes kurzzeitig alle Lampen hell auf. Wenn das nicht als störend empfunden wird, dann kann auf den Sperr-Impuls verzichtet werden - die Kathode des Opto-TRIACs ist dann direkt auf Masse zu legen und Diode D4-2 kann entfallen. Prinzipiell wäre es auch möglich, den Opto-TRIAC nur mit einem ganz kurzen Impuls zu zünden. Dazu könnte der Ausgang des Komparators (Pin 7) über einen Hochpass geführt werden, sodass der Opto-TRIAC praktisch nur die ansteigende Flanke des erzeugten Impulses "sieht" - das würde etliche Milliampere an Strom sparen. Allerdings gibt es hierbei einen gravierenden Nachteil: Wenn der Ausgang des Komparators bei voller Aussteuerung permanent auf 10V liegt, dann gibt es keine ansteigende Flanke und somit keine Zündimpulse mehr - anstatt am hellsten zu erstrahlen würde die Lampe erlöschen. Aufgrund des damit verbundenen zusätzlichen Aufwandes wurde dieses Verfahren hier nicht weiterverfolgt. Leider ist der Zusammenhang zwischen dem Anschnittwinkel bzw. im vorliegenden Fall zwischen dem Musik-Signal und der Lampenspannung sehr nichtlinear. Die Kurve flacht sich im oberen Bereich stark ab und die letzten 20 Prozent der Signalspannung tragen praktisch nicht mehr zur Erhöhung der Lampenspannung bei. Um die maximale Lampenhelligkeit erst bei maximalem Eingangssignal zu erreichen ist eine sog. Linearisierung erforderlich und genau das bewirkt das Netzwerk aus D1-2, D2-2 und R2-2. Bereits in einem vorherigen Abschnitt wurde erwähnt, dass bei gefärbten Lampen gleicher Leistung die gelbe Lampe normalerweise am hellsten ist und alle anderen Farben meist sehr stark überstrahlt. Zur Begrenzung der maximalen Helligkeit kann die Steuerstufe für die gelbe Lampe leicht modifiziert werden (siehe Detail im obigen Schaltbild). Hierzu ist der Widerstand R5-2 durch ein Trimmpoti (P1-2) zu ersetzen, sodass am Komparator nur ein Teil der Gleichspannung ankommt und der Phasenanschnitt dann nicht über die komplette Halbwelle erfolgt. Das funktioniert zwar, hat aber den Nebeneffekt, dass bei Mittelstellung der Empfindlichkeitseinsteller im Dimmer-Betrieb die gelbe Lampe nun deutlich dunkler leuchtet. Um auch das zumindest teilweise zu kompensieren kann die Kennlinie der Begrenzung mit einer Z-Diode etwas "verbogen" werden, die dem Trimmer parallel geschaltet wird. Nach Einsetzen der Begrenzung an der Z-Diode muss mit dem Trimmpoti nur noch ein Teil der Spannung reduziert werden, wodurch der mittlere Bereich der Begrenzungskennlinie etwas angehoben wird. Ein brauchbarer Kompromiss ist z. B. eine Z-Diode mit einer Zener-Spannung von 6,2V. Es fehlt noch die Schaltung zur Erzeugung der abfallenden Rampe sowie des Sperr-Impulses (Impulserzeugung) und auch hierfür ist der Doppel-Operationsverstärker LM358 gut geeignet. Ähnliches passiert am unteren Komparator. Auch dessen Ausgang wird kurz nach dem Nulldurchgang der Sinuskurve positiv und Kondensator C1-I wird gemäß Über die Diode D2-I wird der Kondensator wieder entladen, wenn der Ausgang des Komparators im Bereich des Nulldurchgangs Null Volt annimmt. Die Entladung funktioniert zwar auch über die Kollektor-Basis-Diode des Transistors, Diode D2-I hat aber den positiven Effekt, dass die Rampe nicht bei 9V, sondern bei nahezu 10V beginnt. Mit dem Trimmpoti P1-I kann eingestellt werden, wie weit die Rampe abfallen soll. Geht sie innerhalb einer Sinus-Halbwelle nicht auf Null, dann werden niedrige Gleichspannungen an Pin 5 der Komparatoren nicht berücksichtigt, weil sie die Schaltschwelle nicht erreichen. Bei sehr kleinen Musik-Signalen werden die Lampen dann nicht reagieren, je nach verwendeten Scheinwerfern kann es dem optischen Effekt aber durchaus zugute kommen, wenn sie bei niedrigen Signalen nicht ständig glimmen. Mit 300W-Strahlern hat sich ein Abfall der Rampe auf ca. 1V als zufriedenstellend erwiesen. |